Beyond History Blog

Florian Heyden - Walter Ulbricht. Mein Urgroßvater

Heike Leiacker - 20. August 2020 - Allgemein, Archive, Vereine, Museen, Familie, Historische Dokumente, Persönlichkeiten, Wissen, Literatur

Unser Beruf ist unglaublich spannend und wir erleben so Einiges: Lang gehütete Familiengeheimnisse werden aufgedeckt, unbekannte Verwandte gefunden und so manche Frage endlich geklärt. Ein ganz besonderer Fall war aber auch für uns von Anfang an der von Florian Heyden. Viele Jahre haben wir damit verbracht, die unterschiedlichsten Archive weltweit für Ihn zu durchsuchen, um neue Informationen über seinen berühmten Urgroßvater zu finden - keinen geringeren als Walter Ulbricht. Heute erscheint nun endlich das Buch von Florian Heyden: „Walter Ulbricht. Mein Urgroßvater“.

Walter Ulbricht war in erster Ehe mit Florian Heydens Urgroßmutter Martha Schmellinsky verheiratet und sein Urenkel wurde erst 7 Jahre nach dessen Tod geboren. Die Verwandtschaft wurde in der Familie nicht thematisiert, der berühmte Urgroßvater war eine Unperson. Also recherchierte Florian Heyden selbst - mit unserer Hilfe.

In 6 Jahren Ahnenforschung haben wir für Florian Heyden diverse Archive z.B. in Deutschland, Frankreich, der Schweiz, den USA, England und Russland nach Unterlagen zu Walter Ulbricht durchsucht. Und wir sind fündig geworden! Erklärtes Ziel war es, nicht nur Daten und Fakten zusammenzutragen, sondern eben gerade auch, den Menschen hinter dem öffentlichen Mann kennen zu lernen. Die meisten Menschen bringen ihn mit dem Aufbau des Sozialismus in der DDR in Verbindung und mit dem Mauerbau. Er war Kommunist, Machtpolitiker, Spottfigur, Frauenheld und Sportsfreund. Aber was sagt das tatsächlich über die Person aus? Wer war Walter Ulbricht wirklich?

Auf unserer Suche haben wir manchen spannenden Fund gemacht, aber wir wollen nicht vorweg greifen. Das Buch müssen Sie schon selbst lesen. Es lohnt sich in jedem Fall. Unsere Recherche hat uns auf jeden Fall ganz neue Blickwinkel auf seine Rolle in der deutsch-russischen Geschichte eröffnet.

Eines unserer eher kuriosen Forschungshighlights wollen wir Ihnen aber nicht vorenthalten: Wer hätte gedacht, dass sich beim Bundesarchiv in Berlin unter anderem noch ein Bibliotheksausweis aus Leipzig für den Politiker findet? Spannend, was in Einzelfällen aufgehoben wird, während an anderer Stelle, in der Regel aus Platzgründen, für die Ahnenforschung hochrelevante Dokumente unwiederbringlich verloren gehen.

 

Anmerkung: Eine überarbeitete und erweiterte Neuauflage des Buches ist am 29. September 2021 nach einem Rechtsstreit mit dem ursprünglichen Verlag erschienen. Dafür wurden auch spannende neue Quellen ausgewertet.

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