Auswanderung aus Deutschland: Quellen für die Forschung in Übersee
- 20. Oktober 2022 - Allgemein, Auswanderung, Archive, Vereine, Museen, Historische Dokumente, Wissen
Sie suchen nach Spuren Ihrer ausgewanderten Vorfahren in Übersee? Dann sind Sie hier genau richtig, denn nachdem wir vor Kurzem bereits eine Reihe von Quellen und Anlaufstellen in Deutschland vorgestellt haben, soll es heute um Quellen für die Forschung in den jeweiligen Einwanderungsländern (Zielländern) gehen.
Diese unterscheiden sich selbstverständlich stark nach dem jeweiligen Ankunfts-/Einwanderungsland so dass wir hier nur einen Überblick für einige Länder geben können.
Einige der Quellen sind auch online über verschiedenste (auch kostenpflichtige) Plattformen verfügbar, wobei Sie wie immer in der Ahnenforschung ein Auge auf die Seriosität und Verlässlichkeit der Quelle haben sollten, bevor die Informationen übernommen werden.
Nordamerika
- Ankunfts-Passagierlisten
In einigen Ländern, beispielsweise in den USA, wurden alle ankommenden Passagiere der Auswandererschiffe registriert. Aufgrund der Vielzahl der nationalen Besonderheiten können wir hier keine genaue Auflistung geben. Die Listen der Passagiere, die mit Schiffen aus aller Herren Länder in den USA ankamen, liegen allerdings gesammelt im National Archive in Washington D.C., wobei die Originallisten nach einer Sicherungsverfilmung auf Mikrofilm vernichtet wurden. In verschiedenen Datenbanken sind die ankommenden Passagiere nach Ankunftshafen oder auch Nationalität erfasst. Hier sei die Sammlung "Germans to America" zu erwähnen, eine der verschiedenen Bemühungen, insbesondere die Bremer Passagierlisten anhand der Ankunftslisten in den USA zumindest teilweise zu rekonstruieren.
Für den Hafen von New York gibt es ebenfalls eine gesonderte Datenbank für die Ankünfte im Einwanderungszentruman Castle Garden an der Südspitze Manhattans von 1820 bis zur offiziellen Gründung von Ellis Island im Jahr 1892. - Volkszählungslisten
In den USA wurden seit 1790 alle zehn Jahre Volkszählungen durchgeführt. Die Listen dieser Volkszählungen werden ebenfalls im National Archive in Washington D.C. aufbewahrt. Auch andere regionale Volkszählungslisten können interessant für Ihre Ahnenforschung sein, falls sie zum Beispiel Zwischenstationen der Reise dokumentieren. Auch Wohnortwechsel im Zielland der Auswanderung und Familienmitglieder, Berufe, etc. können mit Glück über Volkszählungslisten nachvollzogen werden. - Nachrufe (in engl. "obituary")
In den USA ist es üblich, zum Tod eines Menschen in einem Nachruf seine Lebensgeschichte mit den verschiedenen Stationen, Berufen, Wohnorten, Ehepartnern, Kindern und Enkeln aufzuführen. Diese wurden in den lokalen Zeitungen veröffentlicht und sind teilweise online recherchierbar. - Einwanderungsmuseen
Das bekannteste Beispiel bildet hier das Einwanderungsmuseum im Hafen von New York auf Ellis Island, dessen Einwandererzentrum 1892 gegründet wurde. Dort kann viel über die Stationen der Auswanderung, die Ankunft in den USA und die Quarantänezeit auf der Insel in Erfahrung gebracht werden. Auch steht eine Datenbank im hauseigenen Forschungszentrum zur Verfügung.
Südamerika
- Einwanderungs-Organisationen und Gesellschaften zur Erforschung von Einwanderern
Ein schönes Beispiel bietet z. B. das Institut Martius-Staden in Sao Paulo zur Pflege der deutschen Kultur in Brasilien und Lateinamerika.
Australien
- Zeitungsartikel über ankommende Schiffe
Besonders in Australien war es oftmals üblich, die Ankunft der Schiffe, teilweise sogar mit einer Auflistung der ankommenden Passagiere zu veröffentlichen. - Einwanderungsmuseen
Ein schönes Beispiel eines solchen Museums in Australien bildet das Einwanderungsmuseum des Staates Victoria in Melbourne.
Sie wissen gar nicht, wo Sie anfangen sollen? Selbstverständlich versuchen wir gerne, Sie bei den Recherchen im Ausland zu unterstützen. Sprechen Sie uns an!
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