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Top 10: Quellen für die Ahnenforschung

Andrea Bentschneider - 08. Juni 2017 - Allgemein, Historische Dokumente, Tipps und Tricks

Heute möchten wir unsere neue Reihe zu den Quellen für die Ahnen- und Familienforschung starten. Denn was wären wir Genealogen ohne unsere Quellen? Wir beginnen mit einem ersten Überblick. In unregelmäßigen Abständen werden wir künftig die verschiedenen, hier genannten Quellen aufgreifen und nähere Informationen bereitstellen. Welche Relevanz haben die Quellen, wo findet man sie, was ist zu beachten…

  1. Standesamtliche Urkunden: Eine der zuverlässigsten Informationsquellen. Häufig lassen sich zusätzlich zu den Geburts-, Heirats- und Sterbedaten der gesuchten Personen weiterführende Informationen finden, z.B. über Kinder, Testamente oder Scheidungen.
  2. Kirchenbücher: Sie gehören zu den wichtigsten Quellen für die Ahnenforschung, auch wenn die Angaben nicht immer zu 100% verlässlich sind. Denn Kirchenbücher decken den größtmöglichen Zeitraum ab und sind in der Regel vor 1875 uneingeschränkt erforschbar.  Neben den Tauf-, Heirats- und Strebedaten enthalten sie häufig auch weiterführende Angaben zur Person sowie zum familiären Umfeld, die bei der weiteren Recherche eine große Hilfe sein können.
  3. Historische Meldekarten: Ist über eine Person noch nicht viel bekannt, kann eine Meldekarte eine Vielzahl von neuen Informationen bereithalten. Neben dem Namen sowie Geburtsdatum und -ort sind mitunter recht ausführliche Informationen zu Beruf, Militärdienst, Ehepartner und Kindern sowie den verschiedenen Anschriften enthalten. Leider sind aber nicht aus allen Städten und Regionen historische Meldekarten erhalten.
  4. Internet: Dass man nicht alles glauben kann, das man im Internet findet, ist heute wohl jedem klar. Dies gilt natürlich auch für die Ahnenforschung. Dennoch kann die Internetrecherche eine große Hilfe sein. Professionelle Ahnenforschungsseiten, zumeist kostenpflichtig, bieten den Vorteil, dass die gescannten Dokumente in der Regel online eingesehen werden können und man sich nicht auf eine Abschrift verlassen muss.
  5. Adressbücher: Sie sind besonders dann eine große Hilfe, wenn Urkunden noch unter Datenschutz stehen. Leider wurden sie in der Regel nur für größere Städte geführt und Untermieter, Dienstboten sowie die meisten einfachen Arbeiter sind nicht gelistet. Sie können aber z.B. gute Hinweise zur Verweildauer einer Familie in einer Stadt liefern und so Suchzeiträume eingrenzen.
  6. Passagierlisten: Wenn Familienmitglieder ausgewandert sind, sind Passagierlisten eine unschätzbare Quelle. Name, Alter, Beruf, Geburtsort, letzter Wohnort vor der Auswanderung sowie mitreisende Familienmitglieder werden in der Regel aufgelistet. Leider sind Passagierlisten aus deutschen Häfen nicht vollständig erhalten. Sofern möglich sollten daher auch Ankunftslisten aus den Zielhäfen in die Suche einbezogen werden.
  7. Volkszählungslisten: Je nachdem wie oft sie durchgeführt und welche Informationen erhoben wurden, variieren Volkszählungslisten in ihrer Qualität. Neben Namen und Geburtsdaten/-orten können ggf. auch Rückschlüsse auf Familienmitglieder gezogen werden. Und vielleicht finden sich  über Namensregister sogar neue Wohnorte oder entfernte Verwandte. Allerdings sind Volkszählungslisten nicht aus jeder Region Deutschlands überliefert.
  8. Ortsfamilienbücher/Heimatchroniken: Bevor man an einem neuen Ort selbst mit einer detaillierten Recherche beginnt, lohnt es sich, zu überprüfen, ob nicht bereits ein Ortsfamilienbuch oder eine Ortschronik existiert. Diese können bereits wichtige Informationen enthalten, allerdings sollte ggf. eine Überprüfung der Originalquellen erfolgen.
  9. Militärunterlagen: Sofern erhalten, bieten sie eine Vielzahl von Angaben zum militärischen Werdegang. Darunter fallen z.B. Kampfeinsätze, Auszeichnungen oder auch Beschreibungen zum Aussehen oder zu Krankheiten. Unter Umständen sind auch offizielle Schreiben der Soldaten selbst enthalten (beispielsweise Urlaubsanträge).
  10. Bürgerakten: Sie enthalten oft relativ ausführliche Informationen und Dokumentationen zum Leben einer Person, darunter beispielsweise Abschriften von Tauf- und Heiratseinträgen, aber auch Dokumente zur militärischen Laufbahn, Nachweise zur Staatsangehörigkeit, Referenzen uvm.

Natürlich gibt es darüber hinaus viele weitere hilfreiche Informationsquellen ganz unterschiedlicher Provenienzen (Herkünfte). Oft sind die Möglichkeiten sehr individuell abhängig von den jeweiligen Ahnen, die erforscht werden sollen. Relevant können beispielsweise sein: Passanträge, Adoptions- und Scheidungsakten, Zunft- und Innungsunterlagen, Testamente, Gerichtsakten, Wiedergutmachungs- und Entnazifizierungsakten, Handelsregister oder Grundbucheinträge.

Bei der Vielzahl möglicher Urheber, Quellenarten und Aufbewahrungsorte kann man schnell den Überblick verlieren. Nicht umsonst gibt es uns professionelle Ahnenforscher. Durch die tägliche Arbeit mit den Quellen und viele Kontakte können wir in der Regel mit geringerem Zeitaufwand die relevanten Informationen finden und sie unseren Kunden bequem zur Verfügung stellen.

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