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Die dunkle Seite des Goldgräbers

Andrea Bentschneider - 25. August 2015 - Allgemein, Berufe, Wissen

Zwischen Löffelfabrikanten, Eimermachern und Schweinekäufern finden sich dabei aber auch pittoreske Umschreibungen, die, wenn man ihre Bedeutung einmal erkannt hat, durchaus Unterhaltungswert haben. Hätten Sie zum Beispiel gewusst, was sich hinter dem Beruf des „Goldgräbers“ verbirgt? Entgegen der Erwartung, man habe es hier mit einem Schatzsucher zu tun, war dessen Tagewerk eher von der unangenehmen Sorte. Genau wie der sogenannte „Heimlichkeitsfeger“ war er nämlich damit beauftragt, Unrat und Fäkalien von der Straße aufzusammeln.

In der spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Dorfgemeinschaft, die noch keine Wasserleitungen und Kanalisation kannte, war diese Tätigkeit wichtig, um der Gefahr von Krankheiten entgegenzuwirken und die Geruchsnerven der Bewohner nicht gänzlich zu ruinieren. Der „Nachtkönig“ oder „Nachtmeister“ hatte den gleichen Auftrag und einen weiteren Namen, der in der deutschen Umgangssprache weiterhin große Bekanntheit hat: „Pappenheimer“!

„Seine Pappenheimer kennen“ könnte also auch von dieser Bezeichnung herrühren und sich aus dem weiten Bogen, den man zu seinem eigenen Wohl um diese Arbeiter machte, erklären. Dank Toilettenspülung und Kläranlagen sind Goldgräber heute nur noch auf der Suche nach echten Schätzen. Und wir sind gespannt, welche skurrilen Berufe die nächsten Urkunden und Einträge zu Tage fördern werden…

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