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Das Ende des ersten Weltkrieges - Quellen zu deutschen Soldaten

Heike Leiacker - 11. November 2018 - Allgemein, Historische Ereignisse, Historische Dokumente, Internet, Wissen, 1. Weltkrieg

Heute jährt sich das Ende des Ersten Weltkrieges zum 100. Mal. Am 11. November 1918 wurde in Frankreich der Waffenstillstand von Compiègne geschlossen, der faktisch den Krieg beendete. Formal endete er erst mit der Unterzeichnung des Versailler Vertrags am 28. Juni 1919 und dessen in Kraft treten am 10. Januar 1920. Zu diesem Anlass haben wir einige Quellen für die Ahnenforschung zu Soldaten des Ersten Weltkriegs zusammengestellt.

Der Erste Weltkrieg war durch technische Entwicklungen und militärische Strategien in seiner Grausamkeit kaum zu vergleichen mit vorherigen Kriegen. Er veränderte nachhaltig die internationalen Beziehungen und kann als Nährboden für den Zweiten Weltkrieg gelten.

Was es für unsere Vorfahren bedeutet haben muss, in diesen Krieg zu kämpfen, sich womöglich voller Freude gar freiwillig zu melden, lässt sich aus heutiger Sicht kaum nachvollziehen. Wer seine Ahnen recherchiert, den interessiert meist aber auch, was diese in den jeweiligen Kriegen erlebt haben.

 

Quellen zum Ersten Weltkrieg in Deutschland

Viele personenbezogene Quellen für den Ersten Weltkrieg wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. Darunter die Mehrzahl der Unterlagen der Preußischen Armee, die den Großteil der deutschen Truppen im Ersten Weltkrieg stellte. Was noch vorhanden ist, ist meist lückenhaft. Wer sich dennoch dafür interessiert, ob die männlichen Vorfahren im Krieg gewesen sind und was aus ihnen wurde, dem könnten die folgenden Quellen helfen:

 

Bundesarchiv Freiburg (Militärarchiv)

1945 wurde das Heeresarchiv in Potsdam zerstört und damit der Großteil der Akten der Preußischen Armee inklusive der Personalakten der Soldaten. Neben wenigen verbleibenden Beständen und den Personalunterlagen der Admirale der Kaiserlichen Marine, verwahrt das Bundesarchiv in Freiburg auch die leider ebenfalls nur lückenhaft erhaltenen Lazarettakten der Geburtsjahrgänge bis 1899 (von 1891-1899 nur die Geburtsmonate Januar bis Juli). Die Unterlagen der später Geborenen befinden sich in der Deutschen Dienststelle (WASt) in Berlin. Damit sind die Unterlagen des ehemaligen Krankenbuchlagers Berlin wieder zugänglich. Für eine Recherche muss jedoch das genaue Geburtsdatum bekannt sein.

 

Deutsche Dienststelle (WASt)

Die WASt, vielen durch Recherchen zum Zweiten Weltkrieg bekannt, hat auch Dokumente zum Ersten Weltkrieg. Z.B. Personalunterlagen von Angehörigen der Preußischen und Kaiserlichen Marine (ohne Admiräle), die Lazarettakten für die Geburtenjahrgänge ab 1900, Nachweise von Kriegsgräbern, Klärung des Schicksals von Gefallenen und Vermissten, Nachweis von Kriegsgefangenschaft deutscher Soldaten.


Landesarchive

Während die Unterlagen der preußischen Armee wie bereits erwähnt fast vollständig zerstört wurden, sind Kriegsstammrollen der Streitkräfte aus Bayern, Sachsen, Württemberg und Baden erhalten. Es ist jedoch auch hier mit kriegsbedingten Verlusten zu rechnen. Ansprechpartner sind die jeweiligen Landes- bzw. Staatsarchive. Die Unterlagen aus Bayern können auch kostenpflichtig bei Ancestry eingesehen werden.

 

Stadtarchive

Manchmal kann auch eine Anfrage beim jeweiligen Stadtarchiv hilfreich sein. Mitunter sind auch dort noch hilfreiche Bestände vorhanden.

 

Verlustlisten

Die Verlustlisten, die insgesamt 31.000 Seiten umfassen, sind die offiziellen Mitteilungen über Tote, Verwundete, Vermisste und Gefangene. In einem Großprojekt und mit Hilfe hunderter Freiwilliger wurden die Verlustlisten durch den Verein für Computergenealogie e.V. digitalisiert und indexiert. Sie können nun kostenlos online durchsucht werden.

 

Internationales Rotes Kreuz

Beim Internationalen Roten Kreuz können online auf der englisch- oder französischsprachigen Seite Informationen zu Insassen der Kriegsgefangenenlager durchsucht werden.

 

Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.

Der Volksbund bereut weltweit die Kriegsgräber aus beiden Weltkriegen. Online kann kostenlos nach Gräbern gesucht werden. Mehr Informationen zum Volksbund finden Sie hier.

 

Weitere Online-Quellen

Online gibt es einige weitere interessante Angebote. Hier eine kleine Auswahl:

 

Sie interessieren sich für eine Recherche zu Ihren Vorfahren im Ersten Weltkrieg, haben aber keine Zeit, sich selbst darum zu kümmern? Wir machen Ihnen gerne ein Angebot.

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