Wenn das mal keine nette Ahnenforschungs-Geschichte ist! Uns begegnen ja viele spannende Vornamen bei unserer Arbeit und manchmal fragt man sich, was die Eltern sich dabei wohl gedacht haben mögen. In diesem Fall wissen wir es ganz genau - es ist eine schöne Würdigung der deutschen Vorfahren der Familie und des Geburtsdatums.
Die Ankunftsstation für Einwanderer auf Ellis Island, New York, aufgenommen circa im Jahr 1896, Quelle: unbekannter Fotograf, Public domain, via Wikimedia Commons (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ellis_Island_First_Bldg_Burnt_15-June-1897.jpg).
Von den deutschen Auswandererhäfen Hamburg und Bremen bzw. Bremerhaven hatten die überwiegende Mehrheit der Auswanderer Nordamerika und ein deutlich kleinerer Anteil Brasilien, Australien, Argentinien, Chile und weitere Länder als Ziel.
Foto von August Spies aus dem Jahr 1886. Er wird darauf als Mörder bezeichnet. Quelle: UnbekannterFotograf, Public domain [PD-US-expired] via Wikimedia Commons (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:August-Spies-1886.jpg).
Jedes Jahr am 01. Mai wird in vielen Ländern der Tag der Arbeit in unterschiedlicher Weise begangen. Doch woher kommt diese Tradition überhaupt, warum war ein Deutscher in Chicago, Illinois (im Übrigen einer Partnerstadt Hamburgs) mitverantwortlich für die Einführung an diesem Tag und warum feiern dann ausgerechnet die US-Amerikaner ihren „Labor Day“ an einem anderen Tag?
Das Passagierdeck auf dem Auswandererschiff „Samuel Hop“ auf dem Weg in die USA über Rotterdam und Le Havre 1849, Zeichnung von Leo von Elliot aus der Leipziger Illustrierten Zeitung vom 10. November 1849, S. 292, Quelle: Bundesarchiv, Bild 137-041316 / Unknown / CC-BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0 de (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bundesarchiv_Bild_137-041316,_Auswandererschiff_%22Samuel_Hop%22.jpg).
… dann kann er was erleben! Für die Schiffspassagiere der dritten Klasse und die Reisenden aus der Zeit, bevor ein Schiffsarzt verpflichtend mit an Bord war, kann man dieses Sprichwort wörtlich nehmen. Die Reisebedingungen waren alles andere als komfortabel und sicher. Aber der Reihe nach, noch ist niemand an Bord gegangen.
Mount Tambora’s Ausbruch 1815 brachte in den folgenden Jahre massive Hungersnöte und befeuerte die Auswanderung der notleidenden Bevölkerung, Quelle: Jialiang Gao (peace-on-earth.org) / CC BY-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0), via Wikimedia Commons (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Caldera_Mt_Tambora_Sumbawa_Indonesia.jpg).
Globalisation ist eines der Wörter, die in den letzten Jahren in aller Munde waren. Durchaus zu Recht wie der Corona-Virus beweist, der sich wegen der engen wirtschaftlichen und touristischen Verflechtung aller Länder, kurz: durch jede Art von Reiseverkehr, wahnsinnig schnell in allen Teilen der Welt ausbreiten konnte.
Aber das die ganze Welt miteinander verknüpft ist und Geschehnisse auf der anderen Seite der Weltkugel Auswirkungen auf andere Erdteile haben, das ist dann doch nichts Neues.
Werbung für die Auswanderung nach Amerika, Quelle: United States Library of Congress Prints and Photographs Division in Washington, D.C., LC-DIG-pga-13282, Auswanderung nach Amerika. Amerika und seine Freuden. Public domain, via Library of Congress (https://www.loc.gov/pictures/item/2003691148/).
Wer Familienforschung betreibt, wird mit großer Wahrscheinlichkeit früher oder später auf Familienmitglieder stoßen, die ihre sieben Sachen packten und auswanderten. Wer nach Übersee aufbrach, hat zumeist über Hamburg oder Bremen die Heimat verlassen. Gängige Ziele waren Nord- und Südamerika und Australien. Ungewöhnlich war es aber auch nicht, den Weg Richtung Osten, zum Beispiel nach Bessarabien (Süd-Russland) über Land zu suchen.
Colonel Friedrich Hecker, unbekannter Autor [Public domain], via Wikimedia Commons (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Colonel_Friedrich_Hecker.png).
Friedrich Hecker war eines der Gesichter der deutschen Revolution von 1848/1849. Wie viele seiner Mitstreiter wanderte er nach dem Scheitern der Revolution oder einzelner Aufstände aus. Am 20. September 1848 bestieg er in Le Havre ein Schiff nach New York und ließ sich als Farmer in Illinois nieder. Er kämpfte unter anderem im Amerikanischen Bürgerkrieg (Sezessionskrieg).
Foto von Harry Pot [CC BY-SA 3.0 nl (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/nl/deed.en)], via Wikimedia Commons (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Conrad_Hilton.jpg).
Er wurde am 25. Dezember 1887 als Sohn eines lokalen Geschäftsmanns in San Antonio geboren und später als Hotelier reich und berühmt. Sein Vater Augustus Halvorsen stammte aus Norwegen und wanderte 1870 in die USA ein, wo er den heute bekannten Nachnamen der Familie annahm. Seine Mutter Mary Genevive Laufersweiler war deutscher Abstammung. Ihr Vater Conrad Laufersweiler kam aus dem Hunsrück, ihre Mutter Caroline Wasem wurde ebenfalls in Deutschland geboren.
Detail eines Kirchenfensters in der War Memorial Chapel der Washington National Cathedral in Washington D.C. Martin Luther schlägt seine 95 Thesen an die Kirchentür in Wittenberg. Foto von Tim Evanson [CC BY-SA 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Clerestory_window_12_-_War_Memorial_Chapel_-_National_Cathedral_-_DC.JPG)
Am 31. Oktober 1517 soll Martin Luther seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg geschlagen haben. Ob er dies wirklich getan hat, ist heute umstritten, dennoch gilt dieses Datum vielen als eigentlicher Beginn der Reformation und es wird daher in Deutschland und Österreich als Reformationstag gefeiert.
Neil Armstrong bei Arbeiten auf dem Mond nahe der Mondlandefähre Eagle, 21. Juli 1969. Foto der NASA / Edwin E. Aldrin, Jr. [Public domain], via Wikimedia Commons (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:As11-40-5886,_uncropped.jpg)
Der erste Mann auf dem Mond, ein Deutscher? Nein, natürlich nicht. Aber tatsächlich hatte Neil Alden Armstrong deutsche Vorfahren.
Er wurde am 5. August 1930 in Ohio geboren und starb mit 82 Jahren am 25. August 2012 im gleichen Bundesstaat. Dazwischen hat Neil Armstrong am 21. Juli 1969 (deutsche Zeit) mit einem Schritt Menschheitsgeschichte geschrieben. Kaum verwunderlich ist, dass Armstrong, der auch als „Kolumbus der Raumfahrt“ bezeichnet wird, wie die meisten Amerikaner von Einwanderern abstammt. Schon seine Vorfahren brachten damit dem Mut auf, Schritte auf ungewohntem Terrain zu unternehmen. In einem neuen Land noch einmal anzufangen, war bestimmt nicht leicht. Besonders da das Kontakthalten zu zurückbleibenden Menschen früher viel schwerer war als heute.
Chicagos Skyline bei Sonnenaufgang (2009), Foto von Daniel Schwen (Own work) [CC BY-SA 4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Chicago_sunrise_1.jpg)
Seit Juli 1994, um genau zu sein seit dem 20. Juli 1994, ist Chicago Partnerstadt von Hamburg. Einen ersten Vorstoß hierzu hatte es bereits 1957 gegeben, in den 1990er Jahren wurde die Idee dann wieder aufgenommen.
Für die Städtepartnerschaft gibt es gute Gründe. Beide Städte sind durch ihre Lage am Wasser geprägt (am Michigansee und an der Elbe), obwohl beide im Binnenland liegen. Es handelt sich zudem um wirtschaftliche und kulturelle Zentren. Es gibt aber auch historische Parallelen und Zusammenhänge. Zu nennen sei hier nur kurz, der Vollständigkeit halber, dass beide Städte im 19. Jahrhundert von Großbränden heimgesucht wurden (Hamburg 1842, Chicago 1871), die großen Einfluss auf ihre heutigen Erscheinungsbilder hatten. Vor allem aber spielen beide Städte eine nicht unbedeutende Rolle in der Migration von Deutschland nach Amerika im 19. Jahrhundert: Hamburg als Auswandererhafen, Chicago als Anlaufstelle für Einwanderer.
Amerikanisches und tschechisches Budweiser, Foto: Dorisall at English Wikipedia [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons (https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3ABud_and_Budvar.jpg)
Eines der bekanntesten Brauereiunternehmen weltweit ist ohne Frage Anheuser-Busch. Mittlerweile gehört die amerikanische Brauerei zu dem internationalen Konzern Anheuser-Busch InBev (ABInBev). Ebenso wie verschiedene deutsche Biermarken wie Beck’s, Franziskaner Weißbier, Hasseröder, Diebels oder Löwenbräu. Ihren Ursprung hat die Brauerei in den 1850er Jahren in St. Louis (Missouri). 1860 wurde sie von Eberhard Anheuser und einem Partner übernommen. Anheuser starb 20 Jahre später, am 2. Mai 1880 in St. Louis.
Frederick Pabst, Foto von S.L. Stein (The Pabst Mansion) [Public domain], via Wikimedia Commons (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Frederick_Pabst_by_SL_Stein.jpg)
Ebenso wenig wie die Deutschen das Bier erfunden haben, waren Sie die ersten, die in den USA Bier gebraut haben. Spätestens ab den 17. Jahrhundert sind Brauereien belegt. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurde jedoch vorwiegend Ale britischer Art produziert. Dies änderte sich erst mit der verstärkten Einwanderung aus Deutschland und der damit einher gehenden größeren Nachfrage nach leichterem Lager. Diese wurde ab etwa Mitte des Jahrhunderts vor allem von deutschen Brauern bedient. Ende des 19. Jahrhunderts war Lager das vorherrschende Bier in den USA geworden und vor allem deutsch-amerikanische Brauer wie Busch, Pabst oder Schlitz hatten sich einen Namen gemacht.
Verschiedene Biersorten. Von Personal Creations (www.personalcreations.com) [CC BY 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons (https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3ABeer_in_glasses_and_steins.jpg)
Des Deutschen liebstes Getränk? Bier! So zumindest das gängige Klischee. Dafür gibt es aber durchaus gute Gründe. Einer davon ist sicherlich das deutsche Reinheitsgebot, das den guten Ruf des deutschen Gerstensaftes mitbegründet. Erlassen wurde es am 23. April 1516, daher wird jedes Jahr am 23. April der Tag des deutschen Bieres begangen. Das Reinheitsgebot ist das älteste Lebensmittelgesetz der Welt und besagt, dass in deutsches Bier nur Wasser, Hopfen und Gerste gehören. Die Auswirkung von Hefesporen aus der Luft, die die Gärung beeinflussten, war damals noch nicht bekannt. Heute ermöglicht der Zusatz von Hefe die gleichbleibende Qualität des Bieres. Vor Erlass des Reinheitsgebots wurde einiges hinzugemischt, um dem Bier beispielsweise einen besonderen Geschmack zu geben, die berauschende Wirkung zu steigern oder sauer gewordenes Bier wieder genießbar zu machen. Die ersten urkundlich nachweisbaren Vorläufer des Reinheitsgebotes finden sich bereits 1156 in Augsburg.